- mendelsche Regeln
- mẹndelsche Regeln,mẹndelsche Gesetze, die von G. Mendel erkannten drei Grundregeln (keine Gesetze im eigentlichen Sinne), die die Weitergabe von Erbanlagen beschreiben. Die wichtigste Erkenntnis aus Mendels Experimenten war, dass das Erbgut aus voneinander unabhängigen Einheiten (Gene) aufgebaut ist, wodurch das Auftreten von Spaltungen und Neukombinationen erst erklärbar wurde.1) Uniformitäts- und Reziprozitätsregel: Werden zwei homozygote (reinerbige) Eltern (P-Generation), die sich in einem oder mehreren Allelpaaren unterscheiden, miteinander gekreuzt, so sind alle Nachkommen in der ersten Tochtergeneration (F1-Generation) genotypisch und phänotypisch gleich (uniform). Dies trifft auch für reziproke Kreuzungen zu.2) Spaltungsregel: Werden heterozygote (mischerbige) Individuen (der F1-Generation) untereinander gekreuzt, so sind ihre Nachkommen (F2) nicht alle gleich, sondern es treten neben heterozygoten auch homozygote Individuen in festen Zahlenverhältnissen auf, die wieder den Genotyp der Elterngeneration tragen. Dabei verteilt sich bei einem monohybriden Erbgang die Gesamtzahl der Nachkommen auf den ersten homozygoten Genotyp, auf den heterozygoten Genotyp und auf den zweiten homozygoten Genotyp im Verhältnis 1 : 2 : 1. Bei Dominanz eines der beiden Merkmale erfolgt eine phänotypische Aufspaltung im Verhältnis 3 : 1 (Dominanzregel; 75 % sehen einheitlich wie der Elternteil mit Dominanz aus, sind aber rein- und mischerbig im Verhältnis 1 : 2).3) Unabhängigkeitsregel (Regel von der freien Kombinierbarkeit der Erbfaktoren, Regel von der Neukombination der Erbfaktoren): Werden Individuen miteinander gekreuzt, die sich in mehr als einem Gen voneinander unterscheiden (Mehrfaktorenkreuzung), so werden die unterschiedlichen allelen Gene unabhängig voneinander vererbt und sind daher frei kombinierbar. Die 3. mendelsche Regel gilt nicht für Gene, die auf einer Kopplungsgruppe liegen.Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Vererbungsregeln: Die chromosomale Vererbung
Universal-Lexikon. 2012.